HAUS DES GLAUBENS

GROßER ENTWURF, SOMMERSEMESTER 2015

THEMA

Häuser für den Glauben sind eine der ältesten Bauaufgaben überhaupt.
An kaum einer anderen Gebäudetypologie lässt sich die Kultur- und Baugeschichte besser studieren als an dieser “Urform des öffentlichen Gebäudes“. Unabhängig von der individuellen Glaubensrichtung und darüber hinaus üben Sakralbauten bis heute eine große Faszination auf den Menschen aus. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die Gebäude Zeitzeugen einer gemeinsamen Geschichte sind, die auch die Identität der Kirche bzw. des Glaubens selbst stets beeinflusst hat. Geblieben ist der sakrale Raum - als Ort der Begegnung dient er bis heute als Zentrum für jede Gemeinde. Seine räumliche Qualität und die flexible Nutzbarkeit haben die Zeit überdauert.

Die evangelische Matthäuskirche im Frankfurter Gallus wurde im Jahre 1905 eingeweiht. Nach der totalen Zerstörung im zweiten Weltkrieg erfolgte der Wiederaufbau bis zum Jahre 1955. An der Friedrich-Ebert-Anlage zwischen Messe und Hauptbahnhof gelegen, befindet sie sich heute in einem der multikulturellsten Umfelder der Stadt. Um gegen die seit Jahren sinkenden Mitgliedszahlen anzusteuern, fanden Zusammenschlüsse bzw. Kooperationen mit anderen christlichen Gemeinden statt - regelmäßig steht das Gebäude zudem für Konzerte und Ausstellungen zur Verfügung. Trotzdem finden immer weniger Menschen den Weg in die Kirche, deren Bausubstanz zudem arg in die Jahre gekommen ist. 1997 schließlich wurde der Bau vom Evangelischen Regionalverband von der Liste der erhaltenswerten Gebäude gestrichen. 

AUFGABE

Da die jüdische und gerade die islamische Gemeinde in Frankfurt immer mehr Zuwachs bekommt, soll an der Stelle der Matthäuskirche ein Bethaus für Juden, Christen und Moslems mit gemeinsamen Begegnungsraum und Außenbereich geplant werden. Gemeindemitglieder unterschiedlichen Glaubens, die im Viertel bereits friedlich zusammen leben, sollen das Haus gemeinsam betreiben.

 

Mathieu Senk

 

Karla Lühring

 

Carolin Dalheimer